Im Bereich Gebäudesektor liegt Deutschland im Vergleich mit den zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländern bei der Energieeffizienz im Neubau vorne. Die weniger gute Nachricht ist die schleppende energetische Sanierung bei älteren Gebäuden.
Einer der Gründe sind unzureichende Renovierungsraten. Angestrebt werden müsse mindestens eine Verdoppelung der derzeitigen Rate, die aktuell bei 1 % liegt. Besser noch wäre nach Meinung der Klimaexperten eine Rate von 3,5 %. Hier kommt das Dachdeckerhandwerk ins Spiel: Sie führen geeignete Maßnahmen wie Wärmedämmung an Wänden, am Dach oder an der oberen Geschossdecke aus, durch die schon viel Energie eingespart werden kann. Dachdecker und Dachdeckerinnen sind wichtige Berater, wenn es darum geht, welche Maßnahmen sinnvoll sind, aber auch, welche Fördergelder infrage kommen. Zum Beispiel lassen sich durch Kredite bei der KfW oder der Nutzung von Steuerermäßigungen für energetische Sanierungen auch im privaten Wohnungsbau deutliche Einspareffekte erzielen. "Dachdecker sind daher ganz wichtige Akteure, wenn es um das Erreichen der Klimaschutzziele geht, denn sie sind Spezialisten, die die notwendigen Sanierungs-Maßnahmen im Gebäudebestand planen und durchführen", erläutert Claudia Büttner, Pressesprecherin beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).
Dachdecker sind Klimaschützer
Zunehmend wird es auch wichtig, den bereits deutlich spürbaren Veränderungen durch den Klimawandel zu begegnen, zum Beispiel der Hitzebelastung in Ballungsgebieten. "Dachdecker und Dachdeckerinnen sorgen mit ihrer fundierten Arbeit nicht nur für eine trockene und behagliche Wohnung, sondern tragen als Teil einer klimabewussten Gesellschaft mit ihrer Arbeit dazu bei, dass unsere Welt auch in Zukunft lebenswert bleibt. Denn neben der Sanierung bringen Dachdecker auch Fotovoltaikanlagen aufs Dach oder planen Gründächer. In Deutschland gibt es immerhin 120 Millionen m2 begrünte Dachflächen. Das sorgt für Kühlung und Luftbefeuchtung, aber auch für Lärm- und Schallschutz. Junge Leute, die gerne im Handwerk arbeiten und dabei auch Klimaschützer sein wollen, liegen mit einer Ausbildung im Dachdeckerhandwerk genau richtig", rät ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk und ergänzt, dass das Dachdeckerhandwerk bislang auch gut durch die Coronakrise gekommen sei: kaum Kurzarbeit und wenige Entlassungen. Auch dies ein Pluspunkt, der für eine Dachdecker-Ausbildung spricht: Dachdecker sind immer gefragt. Mehr Infos unter https://www.dachdeckerdeinberuf.de
(akz-o)