Am letzten Augustwochenende hatte der Festausschuss des Tanz- und Sportclubs Blau-Gold Eitorf seine Mitglieder zur diesjährigen Tagestour eingeladen. Die Einladung verriet natürlich nicht, wo es hinging.
Der Reisebus startete bei strahlendem Sonnenschein um 9 Uhr morgens, wie immer, mit unbekanntem Ziel. Keine Überraschung war es, dass die Hinfahrt für einen Frühstücksimbiss unterbrochen wurde. Im Nachhinein wurde klar, dass die Ausflügler für das recht anspruchsvolle Programm gestärkt sein mussten.
Nach einigen Spekulationen erreichten wir dann endlich das erste Ziel, die ehemalige Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort. Hier erfuhren wir auch das Motto des Tagesprogramms. Da das Ruhrgebiet durch den Strukturwandel viele positive Landschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen erfahren hat, hatte der Festausschuss sich für das Thema “Maloche unter Tage und Reichtum der Kruppdynastie” entschieden. Drei Stunden lang wurden wir in einer eigens für uns gebuchten Tour von zwei ausgezeichneten Führern, die selbst ihr Leben lang in der Zeche gearbeitet hatten, zunächst durch den Lehrstollen und anschließend auf den alten Förderturm geleitet. Nach deren kurzweiligen und hochinteressanten Ausführungen über die Technik und Geschichte der Zeche und das Arbeiten unter Tage mit allen Schwierigkeiten und Gefahren konnte sich jeder mit viel Respekt etwas unter dem Begriff “Malochen unter Tage” vorstellen.
Nach einer gemütlichen Mittagspause im Restaurant “Altes Kasino” ging es zum nächsten Ziel, der Villa Hügel in Essen. Hier konnten wir uns in der Villa und dem traumhaft schönen, im Stil eines englischen Gartens gestalteten Parkgelände ein Bild von dem unermesslichen Reichtum der Generationen der Kruppdynastie machen. Bis 1973 Wohnsitz der Familie Krupp, waren sich hier Kaiser und Könige, Politiker und Geschäftsleute begegnet. Heute ist das Anwesen im Eigentum der Alfred Krupp und Halbach Stiftung.
Ab 19 Uhr ging es wieder zurück nach Eitorf. Die TSCler hatten bei strahlendem Sonnenschein einen anstrengenden, aber hochinteressanten Tag erlebt und die Erkenntnis gewonnen: Das Ruhrgebiet ist eine Reise wert!