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Weihnachten ohne Baum?

Leise rieselt der Schnee vor dem Fenster, drinnen duftet es nach Gewürzen und Gebäck, Kinder scharen sich um einen beleuchteten und schön geschmückten Weihnachtsbaum. Dieses vermeintlich perfekte Bild von Weihnachten gibt es in unserem Breiten so gut wie nie. Trotzdem können sich viele Menschen ein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum nicht vorstellen. Und auch auf den Weihnachtsmärkten wie in Eitorf findet man von Kindern liebevoll geschmückte Fichten oder Tannen. Kaum einer weiß jedoch, dass die Tradition des Weichnachtsbaumes heidnischen Ursprungs ist. Zur Zeit der Wintersonnenwende holten sich unsere Vorväter immergrüne Zweige als Zeichen des Lebens ins Haus. Sie sollten Wintergeister vertreiben und für Schutz und Fruchtbarkeit sorgen.

Im Laufe der Jahrhunderte verschmolzen heidnische und christliche Bräuche miteinander. Während die Heiden zur Zeit der Wintersonnenwende am 21. Dezember die Geburt des Lichts feiern, feiern die Christen die Geburt Jesu Christi. Aus den Zweigen wurden Bäume, die sich zunächst der Adel ins Haus holte. Mit zunehmendem Wohlstand wurde es auch in den Bürgerfamilien des 19. Jahrhunderts modern, sich um einen Weihnachtsbaum zu versammeln. Das heute übliche Weihnachtsfest mit Gottesdienstbesuch entstand in dieser Biedermeierzeit. Doch ist die Weihnachtsbaumtradition mit Blick auf Klima- und Umweltschäden im Sinne der Nachhaltigkeit heute noch zeitgemäß?

Etwa 23 Millionen Weihnachtsbäume werden im Schnitt jährlich in Deutschland verkauft. Viele davon stammen aus Intensivanbau und wurden mit Pestiziden behandelt, die wiederum in die Raumluft gelangen. Im vergangenen Jahr warnte der BUND vor günstigen Weihnachtsbäumen. Insgesamt entdeckten die Prüfer 15 verschiedene Wirkstoffe in den Bäumen. Darunter waren neben herkömmlichen Pestiziden auch welche, die in der EU gar nicht zugelassen sind. Solche wurden etwa bei vier Nordmanntannen nachgewiesen. Die insgesamt 19 getesteten Bäume wurden in Berlin, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Sachsen gekauft. In fünf Weihnachtsbäumen wurde sogar das Totalherbizid Glyphosat nachgewiesen.

Hinzu kommt der Transportweg. Viele Anbaugebiete konzentrieren sich auf einzelne Regionen, wie etwa auf das Sauerland. Demnach haben viele Bäume auch innerhalb Deutschlands weite Wege hinter sich. Zudem stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen lebenden Baum zu Dekorationszwecken zu fällen und nach ein paar Wochen im Müll zu entsorgen. Die Alternative dazu, nämlich Bäume mit Wurzelstock zu erwerben, erweist sich nur als sinnvoll, wenn man auch einen späteren Standort für den Baum hat. Zudem dürfen diese Bäume nicht allzu lange im warmen Wohnzimmer stehen, weil sie ansonsten absterben. Mancherorts kann man sich heutzutage auch Bäume mit Ballen mieten. Es gibt Firmen, die lebende Weihnachtsbäume sorgfältig eingetopft liefern und nach Weihnachten wieder abholen.

Eine Alternative zu echten Bäumen sind Imitate. Billige stammen allerdings aus China und haben noch längere Transportwege hinter sich. Stattdessen kann man aber auch selbst tätig werden und zusammen mit den Kindern einen Baum aus Zweigen und Holz basteln. Wiederverwendbare Alternativen sind aus Holz, Metall oder bunten Lichtern. Kreative Ideen sind gefragt. So hat etwa ein Buchlade für einen Londoner Bahnhof einen leuchtenden Bücherturm in Form eines Baumes entworfen. Wer nicht auf den echten Baum verzichten möchte, sollte darauf achten, dass er frisch ist und aus der Region stammt. Viele Förster etwa nutzen Nadelbäume als Unterholz bei der Aufforstung. Diese müssen ohnehin nach einigen Jahren entfernt werden. Das sind die nachhaltigsten Weihnachtsbäume. Ansonsten kann man auch Bäume mit Biosiegel kaufen. Dabei sind Edeltannen und Fichten den Nordmanntannen, die aus Georgien stammen, vorzuziehen.

Eitorfs Mitte wird zum Weihnachtswunderland

Schon vor dem ersten Adventswochenende erstrahlt Eitorf im Weihnachtsglanz. Die festliche Beleuchtung der Straßen und des Marktplatzes ermöglicht der Aktivkreis. Dies zaubert eine vorweihnachtliche Stimmung, die am 29. November mit dem Start des Weihnachtsmarktes auf dem Marktplatz ihren Höhepunkt erreicht. Überwiegend ortsansässige Vereine, Interessengruppen, Händler und Privatleute präsentieren hier ihre weihnachtlichen Geschenkartikel, Gebäck und Weihnachtsschmuck. Eröffnet wird der Weihnachtsmarkt am Freitag, den 29. Dezember durch Bürgermeister Rainer Viehof. Danach ist er am Freitag und Samstag von 11 bis 21 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

Der Aktivkreis Eitorf bietet parallel von 13 bis 18 Uhr einen verkaufsoffenen Sonntag an. Weinhändler, Kunsthandwerker, Bio- und Obsthöfe sowie Imker bieten ihre Produkte feil. Es gibt Selbstgebackenes und -gebasteltes, Plätzchen und Gelee, Weihnachts- und Advents-Deko, Schmuck, Puppen, Krippen und Wolle. Waffeln, Bratwurst, Reibekuchen Glühwein, Kakao, Kaffee-Spezialitäten und kühle Getränke ergänzen das Angebot. Auf die Kinder wartet ein bunt beleuchtetes Karussell – und natürlich der Weihnachtsmann, der zusammen mit dem Christkind über den Markt geht. Für jedes Kind gibt es Süßigkeiten aus einem großen Sack.

Im Rahmen der jährlichen Weihnachtsbaumaktion stellt der Aktivkreis 30 Weihnachtsbäume im Ortskern auf, die von den Kindern aus den Kindergärten und Grundschulen liebevoll geschmückt werden. Das musikalische Begleit-Programm des Weihnachtsmarktes organisiert die Gemeindeverwaltung. Dabei treten am Freitag zwischen 11 und 13 Uhr die Kinder der örtlichen Kindergärten auf der Bühne am Pavillon auf, bevor der Bürgermeister den Weihnachtsmarkt offiziell um 15 Uhr eröffnet. Von 16 bis bis 17.30 Uhr stimmen noch einmal die Kinder aus zwei Kindergärten und zwei Grundschulen auf Weihnachten ein. Am Samstag startet das Programm um 17 mit den Musikern von Oikumena Brass, bevor um 19 Uhr Young Hope Chor & Band für die musikalische Untermalung sorgen. Den Abschluss bildet “elamacherey” mit Swinging Christmas am Sonntag um 18 Uhr, nachdem ab 15 Uhr die neue Eitorfer Künstler-Tasse vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Alwin Müller, vorgestellt wurde.

(Inga Sprünken)

Eitorf

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